
PROTECT Charité
Prostata - Screening mittels MRT für Charité - Mitarbeiter
Im Rahmen der prospektiven Studie "PROTECT-Charité“ haben Mitarbeiter der Charité aus sämtlichen Berufsgruppen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren die Möglichkeit, eine kontrastmittelfreie MRT der Prostata zu erhalten.
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Vorsorge
Aktuell kann in Deutschland jeder krankenversicherte Mann ab 45 Jahren einmal jährlich das gesetzliche Früherkennungsangebot in Anspruch nehmen: Hierzu gehören eine Untersuchung der äußeren Geschlechtsorgane sowie eine Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm. Da mit dieser Prostatauntersuchung in der Regel nur größere und oberflächlich gelegene Tumore erkannt werden können, reicht sie nicht aus, um eine Prostatakrebserkrankung sicher nachzuweisen oder auszuschließen. Eine weitere Option, die nicht zum gesetzlichen Früherkennungsangebot zählt, ist der PSA-Test. Er misst den Wert des Prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut. Dieser kann jedoch durch andere Erkrankungen, Medikamente oder sportliche Aktivitäten der Patienten individuell sehr verschieden ausfallen und eine korrekte Beurteilung erschweren. Vor diesem Hintergrund hat sich die kontrastmittelfreie Magnetresonanztomographie (MRT) der Prostata in den letzten Jahren zu einer vielversprechenden, nicht-invasiven und strahlenfreien Technik entwickelt, mit der sich Karzinome der Prostata frühzeitig erkennen oder weitgehend ausschließen lassen.
Zur Stärkung der Mitarbeitergesundheit an der Charité hat die Klinik für Radiologie eine Initiative für Männergesundheit ins Leben gerufen mit dem Ziel, das Bewusstsein für Prostatakrebs zu schärfen und ein Prostata-Screening bei Charité-Mitarbeitern anzubieten.
Im Rahmen der prospektiven Studie „PROTECT-Charité“ haben Mitarbeiter der Charité und ihrer Tochtergesellschaften aus sämtlichen Berufsgruppen im Alter zwischen 50 und 69 Jahren die Möglichkeit sich einer kontrastmittelfreien MRT der Prostata zu unterziehen. Das Ziel der Studie ist die kontrastmittelfreie MRT der Prostata als Sekundärpräventionstest für die Frühdiagnose von Prostatakrebs zu untersuchen und sie mit dem PSA-Test zu vergleichen.
Teilnehmen und Gesundheit schützen
Wer?
Männliche Mitarbeiter sämtlicher Berufsgruppen der Charité und ihrer Tochtergesellschaften im Alter zwischen 50 und 69 Jahren
Wie?
Formlose Kontaktaufnahme mit dem PROTECT-Team per Email:
Frau Vera Schmidt
Klinik für Radiologie
Charité Universitätsmedizin Berlin
E-Mail: maennergesundheit(at)charite.de
Wo?
Das Aufklärungsgespräch, die MRT-Untersuchung und das Abschlussgespräch findet in der Klinik für Radiologie am CVK statt. Eine genaue Wegbeschreibung folgt nach der Terminvergabe.
Überblick Studiendesign
Vom Gesamtpersonalrat und der Ethikkommission unterstützte prospektive, bevölkerungsbezogene, verblindete Studie, welche für sämtliche Berufsgruppen der Charité aller drei Standorte (CCM, CVK, CBF) zugänglich ist.
Gegenstand und Ziel
Die PROTECT-Studie wurde konzipiert, um die Effektivität der biparametrischen-MRT (bpMRT) und des PSA-Tests als Screening-Test für Prostatakrebs zu untersuchen.
Studienablauf
Interessierte Teilnehmer erhalten
- einen Termin für ein Arztgespräch, um in die Studie aufgenommen zu werden und über folgende Untersuchungen aufgeklärt zu werden
- einen Serum-PSA-Test
- eine kontrastmittelfreie Magnetresonanztomographie (MRT) der Prostata
- ein Abschlussgespräch mit Erörterung der Untersuchungsergebnisse
Serum-PSA-Test
Der Serum-PSA-Test wird im Labor der Charité untersucht und mit einem automatisierten Chemilumineszenz-Mikropartikel-Immunoassay-Analysegerät gemessen. Der PSA-Wert wird als positives (≥4 ng/mL) oder negatives (<4 ng/mL) Ergebnis dichotomisiert. Die Blutentnahme erfolgt vor der MRT-Untersuchung.
kontrastmittelfreie MRT der Prostata
Die MRT-Untersuchung erfolgt an den MRT-Geräten der Klinik für Radiologie am CVK. Das kurze MRT-Protokoll hat eine Aufnahmezeit von 15-20 Minuten. Es beinhaltet T2-gewichtete und diffusions-gewichtete Sequenzen. Eine Kontrastmittelgabe erfolgt nicht. Die MRT-Bilder werden von zwei erfahrenen Radiologen im Konsensus befundet, die gegenüber dem PSA-Wert und den demographischen und klinischen Informationen außer dem Alter der Studienteilnehmer verblindet sind.
Ausschlusskriterien
- Prostatabiopsie oder Prostata-MRT innerhalb der letzten 6 Monate vor Studieneinschluss.
- Hinweise auf eine Harnwegsinfektion oder eine akute Prostatitis in der Vorgeschichte innerhalb der letzten 6 Monate.
- Bereits bekannter Prostatakrebs.
- Kontraindikationen für eine MRT:
- Absolute Kontraindikation: Metallische Fremdkörper wie z. B. Herzschrittmacher oder implantierbare Defibrillatoren.
- Relative Kontraindikationen, welche im Aufklärungsgespräch geklärt werden können: Vorgeschichte von Hüftgelenkersatzoperationen, metallischer Hüftgelenkersatz oder umfangreiche orthopädische Metallimplantationen im Beckenbereich sowie starke Klaustrophobie.
Potentielle Risiken
Venöse Blutentnahme zur PSA-Bestimmung
Die venöse Blutentnahme wird von einer/einem Studienärztin/Studienarzt durchgeführt und ist im Allgemeinen nahezu schmerzlos und risikofrei. Zu den möglichen Komplikationen einer venösen Blutentnahme gehören die Ausbildung eines Blutergusses nach der Punktion, die ungewollte Punktion einer Arterie oder eines Nervs, sowie infektiöse und entzündliche Veränderungen an der Punktionsstelle. Die aufgeführten Komplikationen sind in aller Regel selbstlimitierend.
MRT
Bei Männern ohne Kontraindikationen für die Durchführung einer MRT, ist eine kontrastmittelfreie MRT weitestgehend risikofrei. Bei der MRT erfolgt die Untersuchung ohne den Einsatz von ionisierenden Strahlen und ohne den Einsatz von Kontrastmittel, sodass für die Studienteilnehmer keine vorhersehbaren Risiken entstehen.