
FAQ: häufig gestellte Fragen zum Thema Prostata
Auf dieser Seite finden Sie Fragen und Antworten.
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Wann sollte ich eine MRT der Prostata durchführen lassen?
Patienten mit Verdacht auf ein Prostatakarzinom:
- Bei erhöhtem PSA-Wert oder klinischem Verdacht auf ein Prostatakarzinom, idealerweise bereits vor der ersten Biopsie (Gewebestanzen aus der Prostata).
- Verdächtiger PSA-Verlauf und/oder klinischer Verdacht nach vorangegangener negativer (unauffälliger) Biopsie.
Patienten mit bereits diagnostiziertem Prostatakarzinom:
- Bei Prostatakarzinom mit geringer Aggressivität: Vor Einschluss in eine aktive Überwachung (Active Surveillance) und nach Absprache mit dem Urologen zur Verlaufskontrolle in regelmäßigen Abständen.
- Ggf. zur Therapieplanung mit der Frage nach einer organüberschreitenden Ausdehnung des Tumors (zur Operationsplanung, bzw. Strahlentherapieplanung) und generell zur Planung im Falle einer fokalen Therapie.
- Suspekter PSA-Wert nach einer Prostatektomie oder Strahlentherapie zur Erkennung eines lokalen Rezidivs (Wiederkehr des Tumors innerhalb der Prostata oder im kleinen Becken bzw. im Operationsgebiet).
Mein PSA-Wert ist erhöht, habe ich Krebs? Was muss ich machen?




Ein erhöhter PSA-Wert allein ist nicht zwangsläufig ein Hinweis für das Vorhandensein von Prostatakrebs. Auch gutartige Erkrankungen wie zum Beispiel die benigne Prostatahyperplasie (BPH; Abbildungen 2 & 3) oder eine Entzündung der Prostata (Prostatitis; Abbildung 4), die wesentlich häufiger vorkommen als Prostatakrebs, können zu einem erhöhten PSA-Wert führen.
Nichtsdestotrotz sollte ein erhöhter PSA-Wert bei entsprechendem Risikoprofil (z. B. Alter, Familienanamnese) weiter abgeklärt werden. Ziel jeder weiteren Prostatadiagnostik sollte eine individuelle Prostatakrebs-Risikobewertung sein. Neben der Bestimmung des PSA-Wertes wird in der Regel eine digital rektale Untersuchung (DRU) durchgeführt. Bei auffälligem Tastbefund und/oder erhöhtem sowie steigendem PSA-Wert, wird im weiteren Verlauf häufig eine Prostata-Biopsie empfohlen.
Ergänzend stehen heutzutage weitere Verfahren für die Prostatakrebserkennung – wie die MRT der Prostata – zur Verfügung. Die MRT gilt als das beste bildgebende Verfahren, um die Prostata und das umliegende Gewebe zu untersuchen und die Erkennung und Abgrenzung bösartiger Gewebeentartungen zu ermöglichen (Abbildung 5). Große prospektive klinische Studien haben gezeigt, dass die Durchführung einer Prostata-MRT vor Prostata-Biopsie zu zuverlässigeren und verbesserten Diagnosestellungen führt und dass bei unauffälligem MRT-Befund unnötige Prostata-Biopsien abgewendet werden können (MRT-Pfad) (Drost et al. Cochrane Library).
Bei mir wurde schon einmal (oder öfter) eine Prostatabiopsie durchgeführt. Es besteht immer noch der Verdacht auf ein Prostatakarzinom. Was kann ich tun?




Eine negative Biopsie (d. h. eine Biopsie bei der kein Krebsgewebe nachgewiesen wurde) gepaart mit einem auffälligen PSA-Bluttest ist eine frustrierende Situation für Patient und Arzt. In diesem Fall gibt es zwei mögliche Erklärungen: es liegt kein Prostatakrebs vor und der PSA-Wert steigt aus anderem Grund (z. B. gutartige Prostatahyperplasie (BPH; Abbildung 3) oder eine Entzündung der Prostata (Prostatitis; Abbildung 4) oder aber, das Prostatakarzinom wurde in der Biopsie nicht getroffen. Wie kann es sein, dass das Karzinom in der Biopsie nicht getroffen wird?
Bei auffälligen PSA-Werten oder einem suspekten Tastbefund wird heutzutage die Indikation zur Prostatabiopsie gestellt, welche eine invasive diagnostische Methode darstellt. Dabei werden meist segmentale Einzelbiopsien (Stanzen) an mehreren Stellen der Prostata durchgeführt (in der Regel zehn bis zwölf Biopsien), die jedoch nicht die ganze Prostata abdecken können. Die Schwierigkeit besteht darin, den oftmals nur in einzelnen und sehr kleinen Arealen auftretenden Prostatakrebs zu treffen. Daher gilt inzwischen die MRT der Prostata als nicht-invasive Methode der Wahl, um ein klinisch signifikantes Prostatakarzinom gerade bei bereits negativem Biopsiebefund zu erkennen oder auch auszuschließen (siehe S3-Leitline Prostatakarzinom; Abbildungen 6 & 7).
Aus Angst vor Prostatakrebs unterziehen sich viele Patienten bis zu drei oder vier Wiederholungsbiopsien. Die MRT kann hier wichtige zusätzliche Informationen liefern, um verdächtige Areale zu identifizieren oder auch auszuschließen. Die Prostata-MRT ist zwar nicht dafür ausgelegt, die Prostatabiopsie zu ersetzen, in großen prospektiven klinischen Studien wurde jedoch gezeigt, dass die Durchführung einer Prostata-MRT eine gezieltere Biopsie (MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie der Prostata) ermöglicht, bei der sich der Urologe an der MRT orientiert, um gezielt suspekte Areale punktieren zu können. Die Fusionsbiopsie der Prostata hat im Vergleich zur systematischen Biopsie (Standardbiopsie) eine höhere Aussagekraft und führt zu einer zuverlässigeren Schlussfolgerung. Auch die Fälle, bei denen der erhöhte PSA-Wert auf eine BPH oder eine Prostatitis zurückzuführen ist, lassen sich oft bereits in der MRT identifizieren.
Kann man bei mir eine MRT der Prostata durchführen? Wenn ja wo?
Wie viele medizinische Tests wird die Indikation zur Prostata-MRT von einem Arzt gestellt. Ob die Prostata-MRT auch durchgeführt werden kann, hängt vom Individualfall ab und wird von dem durchführenden Radiologen beurteilt. Bei Patienten mit Herzschrittmachern, metallischen Fremdkörpern (Eisensplitter) oder anderen elektrischen Implantaten wie Schmerzpumpen können im Einzelfall Einschränkungen bestehen. Bei Patienten mit fortgeschrittener Niereninsuffizienz kann es Einschränkungen für eine Kontrastmittelgabe geben. Hüftgelenksendoprothesen oder Metallschrauben im Bereich des Beckens stellen in der Regel kein Hindernis für die MR-Untersuchung dar, können jedoch auf die Qualität und Beurteilung der MRT-Bilder einschränkend wirken. Zusätzlich haben die meisten MRT-Geräte eine Gewichtsobergrenze (in der Regel zwischen 120 und 200 Kilogramm). Des Weiteren kann Klaustrophobie (Platzangst) eine "relative Kontraindikation" für die Durchführung einer MRT-Untersuchung darstellen. Dies bedeutet, dass zunächst diese Informationen gesammelt und besprochen werden müssen, um festzustellen, inwiefern eine Prostata-MRT durchgeführt werden kann. In der weit überwiegenden Zahl der Patienten ist eine MRT-Untersuchung problemlos möglich.
Sollten Sie eine MRT-Untersuchung der Prostata in der Klinik für Radiologie der Charité wünschen, können Sie einen Termin über Frau Thielsch unter
+49 30 450 527 769
+49 30 450 7 527 954
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Wir bieten die MR-Untersuchungen der Prostata sowohl für kassen- als auch für privatversicherte Patienten an.