Metanavigation:

Hier finden Sie den Zugang zur Notfallseite, Kontaktinformationen, Barrierefreiheits-Einstellungen, die Sprachwahl und die Suchfunktion.

  • Aktuelle Spracheinstellung: DE

    Spracheinstellungen ändern auf:

    • Deutsch
  • Charité kontaktieren:

    Campus Charité MitteCharitéplatz 1 (Geländeadresse: Luisenstr. 10)
    10117 Berlin

    Campus Virchow-KlinikumAugustenburger Platz 1 (Geländeadresse: Südstr. 3)
    13353 Berlin

    Campus Benjamin FranklinHindenburgdamm 30 (Geländeadresse: Haus V, Aufzug 13/14, 1. OG)
    12203 Berlin

  • Benutzerfreundlichkeit:
    Kontraststärke Kontrastschalter
    Schriftgröße
    Schrift vergrößern: STRG+ Schrift verkleinern: STRG-

    Sie können die Seite mithilfe Ihres Browsers größer oder kleiner anzeigen lassen. Verwenden Sie dafür bitte STRG + und STRG - . Mit STRG 0 gelangen Sie wieder zur Ausgangsgröße.

Navigation öffnen
Foto: Ultraschall-Fusionsbiopsie der Prostata

MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie der Prostata

Sie befinden sich hier:

Was leistet die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie?

Mit dieser Biopsietechnik kann der Urologe gezielte Proben von tumorverdächtigen Läsionen der Prostata (umschriebenen Störungen der Gewebestruktur) entnehmen, welche zuvor im mpMRT detektiert und dreidimensional dargestellt wurden. Zudem können bei diesem Verfahren zusätzliche systematische Gewebeproben aus der gesamten Prostata entnommen werden.

Wann kommt die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie zum Einsatz?

Der Vorteil dieses Verfahrens gegenüber der reinen Ultraschall-gesteuerten Biopsie liegt vor allem in der besseren Lokalisation und Ansteuerbarkeit von in der MRT karzinomverdächtigen Läsionen. Auch relativ kleine Läsionen können gezielt punktiert werden. Auch Karzinome in atypischen Lokalisationen innerhalb der Prostata sind mittels MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie besser erreichbar.

Wie wird die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie durchgeführt?

Für die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie wird der Patient meist in Seitenlage auf der Untersuchungsliege gelagert und eine Ultraschallsonde wird unter Zuhilfenahme von Gleitmittel in den Enddarm eingeführt. Bilddaten einer vor der Biopsie angefertigten MRT der Prostata werden in elektronischer Form auf ein spezielles Ultraschallgerät geladen.

Der untersuchende Arzt (Urologe) stellt die Prostata im Ultraschall dar und markiert definierte anatomische Landmarken, die sich im Ultraschallbild sicher abgrenzen lassen. Die gleichen anatomischen Landmarken werden anschließend im MRT-Bild markiert. Beide Bilddatensätze können nun computergestützt fusioniert (zusammengeführt) werden (Abbildungen 10 & 11). Zusätzlich kann die exakte Position der Ultraschallsonde im Raum jederzeit verfolgt werden.

Der untersuchende Arzt kann sich nun in Echtzeit zu jedem Ultraschallbild ein korrespondierendes MRT-Bild anzeigen lassen. In der MRT der Prostata abgrenzbare karzinomverdächtige Läsionen können somit gezielt im Ultraschall aufgesucht werden. Zusätzliche spezielle Messungen im Ultraschall (beispielsweise Elastographie, ein Verfahren, bei dem die Steifigkeit von Gewebe im Ultraschall dargestellt werden kann) können angewendet werden, um den Verdacht auf Prostatakarzinom zu erhärten und die zu punktierende Läsion besser zu erkennen. Anschließend wird eine Nadel ultraschallgestützt in die verdächtige Läsion eingeführt, um Gewebeproben zu gewinnen.

Der Eingriff dauert in der Regel 30 Minuten, in dieser Zeit können mehrere Läsionen gezielt punktiert werden. Zusätzlich werden meist auch systematische Biopsien aus anderen Teilen der Prostata gewonnen.

Die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie der Prostata erfolgt in der Regel ambulant.

Abb. 10 & 11: MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie

Abb. 10: Beispiel der MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie eines Patienten mit karzinomverdächtiger Läsion rechtsseitig (linksseitig auf der jeweiligen Abbildung) in den hinteren Anteilen der Prostata. Abbildung a) zeigt ein MRT Bild des Patienten, Abbildung b) das während der Biopsie angefertigte Ultraschallbild. Beide Bilddatensätze werden anhand verschiedener anatomischer Landmarken (farbige Kreuze) computergestützt fusioniert. Die zu biopsierende Läsion wird auf dem MRT Bild mit einem grünen Kreuz und/oder Kreis markiert. Im Ultraschallbild kann die exakte Lokalisation der Läsion während der Biopsie nachvollzogen werden. Durch die Ultraschallsonde kann nun gezielt eine Gewebeprobe gewonnen werden.
Abb. 11: Beispiel der MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie eines Patienten mit bereits stattgehabten systematischen Ultraschall-Biopsien ohne Nachweis eines Prostatakarzinoms. In der MRT zeigt sich eine karzinomverdächtige Läsion rechtsseitig (linksseitig auf der jeweiligen Abbildung) in den vorderen Anteilen der Prostata. Die karzinomverdächtige Läsion stellt sich in der T2-gewichteten Bildgebung (Abbildung a) als dunkles Areal dar (dünner Pfeil). Die zu biopsierende Läsion wird auf einem MRT Bild mit einem grünen Kreis markiert (Abbildung b). Im fusionierten Ultraschallbild (Abbildung c) kann die exakte Lokalisation der Läsion während der Biopsie nachvollzogen werden. Durch die Ultraschallsonde kann nun gezielt eine Gewebeprobe gewonnen werden; die eingeführte Biopsienadel ist mit einem dicken Pfeil markiert. Bei diesem Patienten erbrachte die MRT-Ultraschall-Fusionsbiopsie den Nachweis eines aggressiven Prostatakarzinoms.

Literatur

* Publikationen der Prostata-Gruppe der Charité

Ausgewählte Vorträge von Kollegen der Prostata-Gruppe der Charité zum Thema:

European Congress of Radiology (ECR) 2017, Wien: Special Focus Session: Template biopsy vs TRUS/MRI-fusion guided biopsy; Thom Fischer, Juni 2017

6th ESUR Course on Prostate MRI, Berlin: MR-US Fusion Biopsy; Thom Fischer, Juni 2016

Autoren Prof. Dr. med. Patrick Asbach, MD PhD Charlie Hamm